Den Piraten eilt in Künstlerkreisen der – fälschlich – schlechte Ruf voraus, für eine Art „Raub-Kunst” bzw. für „Gratis-Kultur“ zu sein: Jeder soll alles möglichst gratis downloaden können, wie es ihm nur beliebt, Kunst darf nichts kosten, die Künstler sollen sich ihr Gehalt gefälligst woanders suchen…
Das ist ein falsches Vorurteil!
Freier Zugang zu Wissen und Kunst heißt nicht KOSTEN-frei! (Auch nicht für die Piraten).
Um diesem Irrtum entgegenzutreten, lädt die Piratenpartei Künstler und Kulturschaffende zu einem großen Diskussions-Forum ein, um eine Bestandsaufnahme über den Zustand des derzeitigen Kunstbetriebs zu machen und Befindlichkeiten, Wünsche, Bedürfnisse der einzelnen Kunstgattungen aufzunehmen. Diese Anregungen wollen die Piraten in eine breit angelegte kulturpolitische Debatte einbringen, die auf die Vorteile und Chancen eingeht, die Digitalisierung und Vernetzung mit sich bringen.
Wann: Mittwoch, 6. März 2013 um 19.00 Uhr
Wo: Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien
Fragestellungen:
- Gibt es neue Einnahmequellen und Entlohnungsmodelle für Künstler (z.B. bedingungsloses Grundeinkommen statt Zwang zu kommerziellem Verkaufserfolg der Werke oder eine Kulturwertmark)?
- Was ist der Wert der Kunst in der heutigen Gesellschaft? Welchen Preis wollen wir dafür bezahlen?
Am Podium: Interessenvertreter der einzelnen Kunstsparten
- Literatur: Gerhard Ruiss, IG Autoren
- Musik: Peter Paul Skrepek, Musikergilde
- Schauspiel: IG freie Theater (Hubsi Kramar, angefragt)
- Film: Barbara Albert (angefragt) – bzw. ADA (österr. Regisseur-Verband)
- Bildnerische: IG bildende Kunst (n.n.)
Moderation: Dario Lindes, Piratenpartei Österreichs, Landesorganisation Wien
Die Piraten wollen sich ihrer politischen Verantwortung für die Kunst stellen und Konzepte erarbeiten, die Rechte der Künstler mit denen der User in Einklang bringen.
Dieses abendliche „Hearing” soll eine Plattform für den Gedankenaustausch zwischen den Künstlern und Usern darstellen. Dabei soll auch das leidige Thema Tantiemen (Urheberrecht) zur Sprache kommen, aber nicht vordergründig. Es soll keine dezidierte Urheberrechtsdebatte werden. Vielmehr möchten die Piraten einen generellen Nachdenkprozess über (alte und) neue Absatzwege von Kunst(werken) anstoßen.
Die heutige Zeit mit ihren neuen Medien und technischen Möglichkeiten erfordert einen Anpassungsprozess bei der Distribution, Verwertung von und dem Zugang zu Kultur – gerade um aktuelle Kunst zu schützen, zu bewahren und neue künstlerische Ansätze zu unterstützen. Ein Beharren auf alten, traditionellen Darstellungs- und Vertriebsformen ist weder hilfreich noch sinnvoll und muss unbedingt adaptiert werden. Ein Abschied vom antiquierten Bild des „romantischen Künstlerideals” ist erforderlich.
Wir freuen uns auf eine spannende und konstruktive Diskussion!